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Was ist das Medikament?

Bei Diane – 35 handelt es sich um ein in Tablettenform angebotenes hormonelles Verhütungsmittel, wobei es Unterschiede in der Zusammensetzung der hormonellen Bestandteile gibt. Einmal handelt es sich um ein Gestagen- beziehungsweise Östrogenhaltiges Präparat, bei Bedarf steht auch eine Verbindung beider Hormone in einem Medikament zur Verfügung.

Das Medikament besteht aus Ethinylestradiol/Cyproterononacetat in einer mit 0,035 mg/2 mg überzogenen Tablette und zählt zu den empfängnisverhütenden Arzneimitteln, die seit 1985 zugelassen sind. Folglich wird aufgrund einer Einnahme von Diane – 35 die Ovulation verhindert, was wiederum eine Befruchtung unmöglich macht.

Trotz dieses Vorteils findet die Antibabypille selten ihren Einsatz als Verhütungsmittel, sondern wird mehrheitlich bei Frauen angewandt, die sich im gebärfähigen Alter befinden und unter einer sehr schweren Akne leiden.

Wegen der verhütenden Eigenschaft ist es angeraten, Diane – 35 nur dann zu verschreiben, wenn eine Behandlung mit hormonalen Mitteln zur Verhütung angebracht erscheint.

Wofür wird es angewendet

Diane – 35 wird unter anderem erfolgreich bei der Behandlung vermehrter männlicher Behaarung eingesetzt. Auf Anraten der zuständigen Europäischen Arzneimittelbehörde führt das Medikament Diane – 35 bei leichter bis schwerer Akne oder sehr fetter Haut zur erfolgreichen Behandlung der Symptome. Vor allem dann, wenn sich die Erkrankungen der Haut durch andere Maßnahmen wie Antibiotika oder lokalen Behandlungen nicht beseitigen lassen.

Wirkungsweise der Inhaltsstoffe

Cyproteron gilt als artverwandter Stoff zu dem Geschlechtshormon Gestagen, welcher im weiblichen Körper vorkommt. Das Gestagen löst bei der Frau eine Hemmung des Wachstums der schwangerschaftsvorbereitenden Gebärmutterschleimhaut aus. Des Weiteren wird neben der Hemmung des Eisprungs der Spermientransport behindert. Außerdem verfügt Cyproteron über antiandrogene Merkmale, die eine Hemmung des Geschlechtstriebes herbeiführen, für eine Reduzierung des Talgdrüsenüberschusses sorgen und männliche Wachstumsimpulse blockieren.

Ethinylestradiol ist ein artverwandter Stoff in Bezug auf das weibliche Geschlechtshormon Estrogen. Durch die Wirkung von Estrogen kommt es zu einem periodisch schwangerschaftsfähigen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, was sich auch auf die Beförderung der Spermien auswirkt. Durch die Gabe von Ethinylestradiol wird die Eireifung in dem Eierstock gehemmt. Hierbei werden die auslösenden Hormone, die den Eisprung herbeiführen, unterdrückt. Somit wird eine schwangerschaftsverhütende Wirkung erzielt.

Dosierung und Einnahme

Im Allgemeinen gilt als Dosierung 1. bis 21. Tag. Man nimmt jeweils täglich 1 Tablette von den 21 Tabletten der darauffolgenden Tage ein. Für die Einnahme der folgenden Packung ist eine 7-tägige Einnahmepause erforderlich. Für Frauen im gebärfähigen Alter ist die Einzeldosis einmal täglich 1 Tablette. Der Zeitpunkt der Einnahme sollte immer im Abstand von 24 Stunden erfolgen. Das Medikament wird mit genügend Flüssigkeit, wie beispielsweise einem Glas Wasser, eingenommen.

Dieser Einnahmezyklus wird auch bei der Behandlung einer Akne solange fortgesetzt, bis eine Verbesserung des Hautbildes eintritt. In der Regel kann es 3 Monate dauern, bis eine Linderung der Symptome spürbar wird. Empfohlen wird eine Behandlung von 3-4 Zyklen, die nach Abklingen der Akne beendet wird.

Wird die Einnahme einmal vergessen, muss die zweite Einnahme spätestens in einem Zeitraum von 12 Stunden erfolgen. Findet diese Einnahme nicht statt, verliert das Medikament seine empfängnisverhütende Eigenschaft.

Kommt es zu einer Überdosierung des Medikamentes, kann es Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Blutungen hervorrufen. Bei einer Überdosierung sollte man sich mit einem Arzt in Verbindung setzen. Vor allem bei älteren Menschen muss auf eine äußerst gewissenhafte Dosierung geachtet werden.

Das Rauchen sollte möglichst eingestellt werden, wenn die Einnahme des Medikamentes erfolgt. Das Risiko einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Lungenembolie zu erleiden, kann dadurch erhöht werden. Im Zweifelsfall kann der behandelnde Arzt hierzu befragt werden.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von Diane – 35 sind möglich, müssen aber nicht bei jeder Anwenderin auftreten.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören

(Hiervon sind möglicherweise 1 bis 10 von 100 Nutzerinnen betroffen)

Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Gewichtszunahme, Zwischenblutungen, Stimmungsschwankungen bis hin zur Depressiven Stimmung, Schmerzen oder Empfindlichkeiten im Brustbereich

Vereinzelt auftretende Nebenwirkungen

(Hiervon können gelegentlich 1 – 10 von 1.000 Nutzerinnen betroffen sein)

Hautausschlag, Pigmentstörungen auf der Hautoberfläche, Nesselsucht, Migräne, Einlagerung von Flüssigkeit im Gewebe, Brustvergrößerung, Durchfall, Erbrechen, Veränderung des Geschlechtstriebs

Selten auftretende Nebenwirkungen

Überempfindlichkeitsreaktion, Brustdrüsensekretion, schwerer Hautausschlag, Gewichtsabnahme, Blutgerinnsel in einer Vene, Veränderung der Scheidensekretion, Unverträglichkeit von Kontaktlinsen aufgrund trockener Augen.

Unbekannte Nebenwirkungen, deren Auftreten bisher im Zusammenhang mit Diane – 35 nicht nachgewiesen wurden, sind Blutdruckerhöhung, Lebertumore oder ein Gefäßverschluss aufgrund Blutgerinnsel in den Arterien oder Venen.

Das Auftreten beziehungsweise Verschlechtern folgender Erkrankungen können mit der Einnahme von Diane – 35 in Verbindung stehen, dennoch nicht konkret nachgewiesen werden. Etwa chronische Darmerkrankungen, Epilepsie, Störung der Bildung des Blutfarbstoffes, Bläschenbildung, neurologische Erkrankungen einschließlich unwillkürlicher Muskelbewegung, Bluterkrankungen, die zu Nierenschäden führen können, Stoffwechselerkrankungen, Gelbsucht, Pigmentstörungen.

Eine Unterbrechung der Medikamenteneinnahme ist gegebenfalls notwendig, sollten akute oder chronische Leberfunktionsstörungen auftreten. Diane – 35 sollte auf jeden Fall so lange abgesetzt werden, bis sich die Leberfunktionswerte wieder im Normbereich befinden.

Bei einem genetischen Angioödem können Estrogen haltige Arzneimittel die Symptome eines Angioödems entweder auslösen oder verschlimmern.

In Einzelfälle kann es zu einer Störung des Stoffwechsels in Bezug auf Folsäure sowie der Aminosäure Tryptophan kommen.

Bei Nutzerinnen von Diane – 35 ist die Häufigkeit von Brustkrebserkrankungen geringfügig erhöht. Es ist jedoch nicht erwiesen, dass Krebserkrankungen auf die Einnahme von Diane – 35 zurückzuführen sind.

Tritt bei Frauen, die bereits unter einer verstärkten Behaarung des Körpers leiden, eine Verschlechterung des Leidens auf, sollte auf jeden Fall der Grund dieser Ursache von ärztlicher Seite aus geklärt werden. Hierbei kann es sich um eine Störung der Enzyme der Nebennierenrinde handeln, es besteht aber auch die Möglichkeit, dass ein Androgen produzierter Tumor dahintersteckt.

Bei der regelmäßigen Einnahme von Diane – 35 wird aufgrund der Inhaltsstoffe eine empfängnisverhütende Wirkung erzielt. Wird das Medikament jedoch unregelmäßig angewendet, so kann dies zu Zyklusunregelmäßigkeiten führen. Deshalb ist es wichtig, Diane – 35 regelmäßig einzunehmen, einmal um Zyklusunregelmäßigkeiten entgegenzuwirken, des Weiteren um eine Schwangerschaft aufgrund der möglichen Einflussnahme von Cyproteronacetat auf das entstehende Kind zu verhindern.

Sollten Nebenwirkungen auftreten, ist es ratsam sich an einen Arzt oder Apotheker zu wenden. Dasselbe gilt für Nebenwirkungen, die nicht in der Beschreibung aufgeführt sind.

Weitere Handelsnamen

Cypestra – 35
Cyprelle 35
Cyproderm
Elleacnelle
Feminac 35