Nahtoderfahrungen sind Erlebnisberichte über außergewöhnliche Zustände des Bewusstseins.
Diese Erlebnisse wurden insbesondere von Personen gemacht, die sich in einer lebensbedrohlichen Situation befanden, deshalb wurde der Name Nahtoderfahrungen gewählt. Die Erlebnisse hängen jedoch nicht zwangsläufig mit einem solchen Zustand zusammen, denn auch Menschen mit epileptischen Anfällen oder gar Meditationen berichteten von solchen Bildern.
Die Menschen berichten unterschiedliche Dinge von ihren Nahtoderfahrungen. Außerkörperliche Erfahrungen sind relativ häufig anzutreffen. Dabei haben die Betroffenen das Gefühl, dass sie aus ihrem Körper entschweben und von oben beobachten, was im Raum geschieht. Viele Betroffene beschreiben einen Übergang in das Reich der Toten. Dabei handelt es sich meistens um einen Tunnel mit einem hellen Licht an dessen Ende. Manche der Betroffenen berichten zudem vom Jenseits.
In den Nahtoderfahrungen kommen meistens verstorbene Verwandte oder übernatürliche Gestalten vor. Sie möchte den Sterbenden abholen und ins Jenseits geleiten. Es gibt bereits Berichte von Papst Gregor dem Großen, gemäß denen die Menschen Visionen von Freunden, Verwandten oder Aposteln hatten. In Indien und Amerika wurden Studien zum Thema Nahtoderfahrungen durchgeführt und man hat festgestellt, dass die Wesen in 78 Prozent der Fälle vorkommen. Bei den Amerikanern handelt es sich eher um Freunde oder Verwandte, bei den Indern hingegen sind es häufig religiöse Figuren. Etwa 60 Prozent der Befragten nahmen zudem ein grelles, weißes Licht wahr. Dieses wird von den Betroffenen als Engel, Sonne, Gott oder etwas anderes empfunden.
Vor dem inneren Auge kann ein Rückblick auf die eigene Vergangenheit in Form von Bildern oder Filmen ablaufen. Dieses Erlebnis wurde von etwa einem Drittel der Betroffenen berichtet. Die Menschen aus Indien und anderen Ländern der Dritten Welt nehmen dort meistens eine Mutprobe oder eine Szene vor Gericht wahr. Teilweise tauchen eine Grenze oder eine Mauer auf und der Betroffene darf diese nicht überschreiten, wenn er nicht endgültig sterben möchte. Wiederbelebungsmaßnahmen werden meist als Grund zur Rückkehr in das irdische Leben empfunden. Manche der Personen entscheiden sich sogar bewusst für eine Rückkehr.
Das Glücksgefühl schein in dieser Situation sehr ausgeprägt zu sein, denn die meisten Menschen berichten von starken Gefühlen, Glückseligkeit, Schmerzfreiheit, Freude und Frieden. Einige wenige Betroffene glauben nach dem Nahtoderlebnis, dass sie die Zukunft voraussehen können und allwissend sind.
Berichte
Ein schwedischer Student hat von seinen Erfahrungen mit dem Tod berichtet. Er sei in seinem Leben bereits zweimal über einen Zeitraum von etwa zwei Minuten klinisch tot gewesen. Das erste Erlebnis hatte er nach einem schlimmen Motorradunfall. Er überlebte und hatte später ein zweites Nahtoderlebnis während einer Operation. Er litt an starken Schmerzen und nahm eine Überdosis an Schmerzmitteln ein. Sein Puls sank in der Folge rapide ab und die Atmung setzte zeitweise aus. Er hat beide Male lediglich eine schwarze Leere empfunden. Er beschriebt es als Nickerchen und hatte das Gefühl, dass jemand einen Aus-Schalter betätigt hätte und das Bewusstsein weg war. Er weiß nur durch die Ärzte, dass er kurzzeitig tot war. Er hat, bedingt durch die beiden Erlebnisse, keine Angst mehr vor dem Tod. Der Tod seit nicht schlimmer als schlafen und man höre lediglich auf zu leben.
Das Leben eins neunjährigen Mädchens aus den USA wurde durch eine Nahtoderfahrung deutlich verändert. Im Alter von fünf Jahren wurden bei ihr zwei schwere Krankheiten des Magen-Darm-Systems festgestellt, deshalb konnte sie in den Folgejahren nur flüssige Nahrung zu sich nehmen und hatte ständige Schmerzen. Im Dezember 2011 fiel das Mädchen von einem Baum und war danach für mehrere Stunden nicht bei Bewusstsein. Das Mädchen gibt an, dass sie Jesus begegnet sei. Nach dem Erwachen waren die schweren Krankheiten nicht mehr vorhanden. Sie sah ein helles Licht im Himmel und wurde von ihrer Großmutter abgeholt. Sie habe Jesus gefragt, ob sie bei ihm im Himmel bleiben könne, doch er habe sie zurück auf die Erde geschickt und die Krankheiten von ihr genommen.
Ein Neurochirurg spürte am Morgen des 10. November 2008 einen extremen Schmerz in der Wirbelsäule. Er konnte nicht mehr schlafen und ließ sich ein heißes Bad ein. Nachdem er sich in die Wanne gelegt hatte, spürte er einen weiteren Schmerzreiz. Seine Frau rief mehrere Stunden später den Krankenwagen und lies ihren Gatten, der mittlerweile das Bewusstsein verloren hatte, ins Krankenhaus bringen. Sein Körper war von einem epileptischen Anfall in Beschlag genommen und ein Teil seines Gehirns setzte aus. Die Ärzte gaben ihm eine Überlebenswahrscheinlichkeit von lediglich drei Prozent. Er überlebte jedoch ohne bleibende Schäden am Hirn und wurde kein Pflegefall, dies gleicht einem medizinischen Wunder. Während seiner Nahtoderfahrung sei er in eine Welt abgetaucht, die ihm sehr real erschien. Die Welt bestand aus einem reinen und hellen Licht und wurde von ihm als schönste Welt, die er je gesehen habe, beschrieben.
Eine dreifache Mutter wurde während der Nahtoderfahrung von einem Zug mitgenommen. Zunächst sah sie ihren Körper, die Ärzte und Schwestern im OP-Saal von außerhalb und später das Licht, auf das sie zusteuerte. Die 38-jährige Frau lag über ein halbes Jahr im Krankenhaus, die Ärzte konnten jedoch keine verifizierte Diagnose stellen. Während einer Ultraschalluntersuchung hatte sie die Erfahrung und sei ihrem Körper entflohen. Die fürchterlichen Schmerzen waren vorbei und sie habe Liebe und Freiheit gespürt. Gleichzeitig habe sich ein Film vor ihrem inneren Auge abgespielt und diesen habe sie als real empfunden. Insgesamt beschreibt sie das Erlebnis als etwas sehr schönes und es hat ihr durch die schwere Zeit geholfen. Sie verspürte eine wahnsinnige Sehnsucht und wollte wieder dorthin zurückkehren.
Der Sohn eines Pastors aus Nebraska wäre bei einer Operation am Blinddarm fast verstorben. Im Anschluss an die Operation erzählt er seinen Eltern von den Begegnungen im Himmel. Er erzählt dabei von den Engeln, Jesus und seinem Uropa.